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24.03.2022

Zweite Expertenanhörung im Bürgerschaftsrat zum Geothermieprojekt „Erdwärme – Breisgau“

Die badenova-Tochter badenovaWÄRMEPLUS hat am Mittwoch, den 16. März 2022 zur zweiten öffentlichen Expertenanhörung des Bürgerschaftsrats eingeladen. Im Mittelpunkt standen die Fragen der Zufallsbürgerinnen und -bürger zu Nutzung, Haftung, Entscheidungsmöglichkeiten und Kommunikation des geplanten Erdwärmeprojektes im Breisgau.

Zweite Expertenanhörung im Bürgerschaftsrat zum Geothermieprojekt „Erdwärme – Breisgau“

Die zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürger des Bürgerschaftsrats hatten auch für die zweite Expertenanhörung über dreißig Fragen eingereicht. Rund dreißig Teilnehmende im Bad Krozinger Kursaal und über achtzig digital zugeschaltete Personen aus dem Politischen Begleitkreis sowie aus der interessierten Öffentlichkeit verfolgten die Diskussionen.

Als Fachexperten waren Fritz Mielert (Referent für Umwelt und Energie, BUND Baden-Württemberg), Hans Roser (Bürgerinitiative gegen Tiefengeothermie im südlichen Oberrheingraben e.V. Behörden), Axel Brasse (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau), Achim Fischer-Erdsiek, (Geschäftsführender Gesellschafter, NW ProRisk), Dr. Klaus von Zahn (Leiter Umweltschutzamt Stadt Freiburg im Breisgau) geladen. Auch die Projektverantwortlichen der badenovaWÄRMEPLUS Simon Laub (Projektleiter) und Klaus Preiser (technischer Geschäftsführer) standen den Teilnehmenden Rede und Antwort.

Eingangsthema war die Rolle der Geothermie für die Energiewende. Klaus Preiser machte deutlich: „In dieser geopolitischen Lage müssen wir Antworten finden auf die Frage: Wie kommen wir weg von den fossilen Energien.“ Auch Fritz Mielert unterstrich die zentrale Rolle der klimaneutralen Wärmenetze, die ohne Verbrennungstechnologien auskommen. Er betonte die besonderen Chancen im Oberrheingraben, die in jedem Fall genutzt werden sollten. „Wir müssen schnell sein, um die Klimakrise zu bewältigen, müssen aber zugleich sehr solide arbeiten im Umgang mit neuen Technologien.“

Eine ausführlichen Expertendebatte gab es zum Themenschwerpunkt Haftung. Axel Brasse erläuterte, dass mögliche Betroffene durch das Bergrecht sehr gut geschützt sind, weil die Beweislastumkehr gilt. In der nachfolgenden Diskussion mit Hans Roser und dem Versicherungsexperten Achim Fischer-Erdsiek ging es um Versicherungssummen, Beweissicherung im Vorfeld, Alt- und Neuwertversicherung oder um Schnelltests, ob Risse alt oder neu sind. Die Bürgerinnen und Bürger erarbeiteten bereits konkrete Empfehlungen, die Ende Mai im Bürgergutachten veröffentlicht werden.
Von großem Interesse waren auch die finanziellen Beteiligungsmöglichkeiten an dem Projekt Erdwärme-Breisgau. Die badenova schüttet als kommunales Unternehmen ihre Gewinne an die beteiligten Städte und Gemeinden aus. Diese kommen also den Bürgerinnen und Bürgern direkt zugute.

Die beiden Projektverantwortlichen Klaus Preiser und Simon Laub beantworteten ein ganzes Bündel an Fragen zu Reichweite, Anschlussmöglichkeiten und Kosten. „Wenn wir einen guten Standort mit 100 Grad finden, können wir gut einen Radius von 25 Kilometern bedienen“, so Geschäftsführer Klaus Preiser. Ein Anschlusszwang bestehe natürlich nicht. „Wärme ist ein Wettbewerbsmarkt. Wir stehen in jedem Einzelfall im Wettbewerb mit allen anderen Versorgungsmöglichkeiten und nur wenn wir besser (günstiger, versorgungssicherer, komfortabler, CO2-ärmer, etc.) sind, werden die Endkunden auf unsere Erdwärme umsteigen“, kommentierte Klaus Preiser.

Nach der zweiten Expertenanhörung zog der Bürgerschaftsrat eine erste Bilanz. Mehr als zwei Drittel der Gruppe fühlten sich gut oder sehr gut informiert und lobten vor allem die Erläuterungen zu dem eingesetzten hydrothermalen Verfahren. Auch die Risikothemen wie Seismizität, Auswirkungen auf Wasser und Naturschutz wurden ausführlich diskutiert und hierzu bereits erste Bewertungen abgegeben. Positiv wurde auch der Beitrag von Hans Roser, Vorstand der Bürgerinitiative gegen Tiefengeothermie im südlichen Oberrheingraben e.V. aufgenommen, der viele für die Bürger wichtige Themen ansprach.

Weitere Informationen zur regenerativen Wärme aus der Tiefe gibt es unter www.badenovawaermeplus.de/geothermie

Für Fragen erreichen Sie uns per Mail unter der Adresse

erdwaerme-breisgau@badenova.de