• Winzer in den Reben
  • Erdwärme: Eine Wärmequelle der Zukunft

    Unser Anspruch

    Wir gestalten die Wärmewende. Das bedeutet für uns, eine zuverlässige, sichere und klimafreundliche Wärmeversorgung zu garantieren. Grüne Wärme spielt dabei eine zentrale Rolle. Bis 2035 liefern wir deshalb in Summe eine Terawattstunde Wärme aus erneuerbarer Wärmeerzeugung.

    Zum Einsatz kommt dafür ein Mix grüner Wärmequellen wie Biomasse, Wärmepumpen, industrielle Abwärme und Erdwärme.

    Wissenswertes, Technologie und unsere Region

    Allgemeine Hintergründe

    Erdwärme ist klimaneutral, versorgungssicher und nahezu unerschöpflich.

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    Die Technologie

    Innovative Technik macht die Nutzung von Erdwärme noch sicherer, effizienter und klimaschonender.

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    Potenzial am Oberrhein

    Heißes Wasser auf Pump: In über 3.000 Meter Tiefe liegt das natürliche Wärmereservoir unserer Region.

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    Unsere Projekte

    Informationen zu unserem aktuellen Projekt Erdwärme-Breisgau und den Potenzialgebieten Raum Lörrach und Lahr.

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    Erdwärme – Ursprung

    Eine weltweite Ressource mit unerschöpflichem Speicher

    Winzer blickt in die Ferne

    Auch wenn wir’s nicht spüren: Wir leben auf einem sehr heißen Planeten. 99 Prozent der Masse sind wärmer als 1.000 Grad Celsius. Vom restlichen Prozent sind wiederum 99 Prozent heißer als 100 Grad. Das bedeutet: Im Erdinneren ruhen nahezu unerschöpfliche Mengen an Wärmeenergie, die als erneuerbare Ressource lokal genutzt werden kann.

    Faustregel: Je tiefer wir ins Erdinnere bohren, desto wärmer wird es. Die weltweite Erdwärme-Energiereserve, die sich bereits mit der heutigen Technik erschließen ließe, schätzen ExpertInnen auf das Dreißigfache sämtlicher fossiler Rohstoffe. Im Gegensatz zu diesen steht Erdwärme quasi unbegrenzt und jederzeit zur Verfügung. Die Nutzung der Wärmeenergie, die in der Erdkruste gespeichert ist, bezeichnet man allgemein als Geothermie oder Erdwärme.

    Die Technologie zur Geothermie

    Oberflächengeothermie und Tiefengeothermie

    Grafik zur Tiefen- und Oberflächengeothermie

    Bei der sogenannten Oberflächengeothermie wird die geothermische Energie nahe der Erdoberfläche – meist in 150 bis 400 Meter Tiefe – entzogen. Mithilfe von Erdwärmekollektoren, Erdwärmesonden, Grundwasserbrunnen oder Energiepfählen nutzen viele Privatleute diese Wärme heute schon für die effiziente Heizung ihrer Häuser. Allein in Baden-Württemberg sind mehrere zehntausend solcher Anlagen in Betrieb. Ab einer Tiefe von 400 Metern spricht man von Tiefengeothermie. Die geothermische Energie wird hier über Tiefbohrungen erschlossen, wobei wir je nach Region auf Temperaturen von weit über 100 Grad Celsius treffen. Tiefe Erdwärme ist besonders effizient, kann auch größere Wohngebiete versorgen und hat technologisch in den vergangenen Jahren starke Fortschritte gemacht.

    Geschlossener Wasserkreislauf und minimaler Eingriff: das hydrothermale Verfahren

    Zeichnung Hydrothermales Verfahren

    Bei dem von uns gewählten hydrothermalen Verfahren bleibt das geothermische Reservoir unter unseren Füßen nahezu unangetastet. Wir fördern durch zwei Tiefbohrungen mit ca. 20 bis 30 Zentimeter Durchmesser warmes Wasser aus den wasserführenden Erdschichten an die Oberfläche, um es nach der Energieübertragung abgekühlt wieder an dieselbe Stelle zurückzuführen. So entsteht ein geschlossener Kreislauf. Damit sich heißes und abgekühltes Wasser nicht beeinflussen, werden die beiden Bohrungen im Untergrund in gewissem Abstand voneinander platziert.

    Das Beispiel Riehen

    Limonade mit Strohhalm

    Genau dieses hydrothermale Verfahren wird bereits seit 1994 mit großem Erfolg im schweizerischen Riehen angewandt, wo 4.000 Haushalte mit klimaneutraler, sicherer Wärmeenergie beliefert werden. Die Erdwärmeanlage befindet sich hier nahe einem Wohngebiet, die Brunnen liegen in unmittelbarer Nachbarschaft eines Wasserschutzgebiets. Entsprechend streng war und ist das Monitoring in Riehen. Dennoch wurden keinerlei Beben, Abgase oder andere Emissionen festgestellt.

    Vorbild Thermalbad

    Wasser mit Lichtreflektionen

    Die Nutzung von Erdwärme ist in unserer Region nichts Neues. Auch Thermalbäder wie Keidel, Vita Classica, Cassiopeia und Balinea in der Nachbarschaft fördern ihr Thermalwasser aus teilweise mehr als 800 Meter Tiefe mit hydrothermalem Bohrverfahren – ohne Probleme. Sie nutzen die gleichen geologischen Schichten wie unser Erdwärmeprojekt, die an dieser Stelle allerdings höher liegen und deshalb niedrigere Temperaturen von nur rund 40 Grad Celsius aufweisen.

    Negative Beispiele – wodurch?

    Wandriss durch Erdhebung

    Die Geothermieprojekte in Staufen oder Strasbourg hatten leider schwere Folgen, wir haben daraus gelernt. In beiden Fällen wurde durch unsachgemäße Verfahren in die geologische Struktur eingegriffen. So konnte in Staufen Wasser in eine andere Erdschicht gelangen, die daraufhin aufquoll. In Strasbourg wurde Wasser ins Gebirgsgestein gepresst, um künstlich Risse durch Aufbrechen zu erzeugen, was dann zu Beben führte. Letzteres verstoß gegen die Genehmigungen, die ein Bohren mit sehr hohem Druck nicht erlaubten. Beides kann uns aus mehreren Gründen nicht passieren.

    Wir erklären dir, warum.

    Potenziale unserer Region

    Energiequelle Oberrheingraben

    Landschaft Tal mit Baum

    Erdwärme lässt sich bevorzugt dort nutzen, wo es mit zunehmender Tiefe schnell warm wird. In Deutschland ist das im Alpenvorland, in West- und Norddeutschland, vor allem aber am Oberrhein der Fall. Poröse Schichten aus Muschelkalk und Sandstein erleichtern hier die Förderung. Und während in Mitteleuropa die Temperatur im Schnitt um etwa drei Grad Celsius pro 100 Meter Tiefe zunimmt, steigt sie im Oberrheingraben mit jedem Zehntelkilometer um hitzige 3,7 bis 4,5 Grad. Der Oberrheingraben verläuft zwischen Vogesen und Pfälzer Wald auf der einen und Schwarzwald, Kraichgau, Odenwald und Spessart auf der anderen Seite. Geologisch gilt er als „Störung“, denn hier ist das Grundgebirge in der inneren Grabenzone abgesackt. Das bedeutet: Die wasserführenden Schichten, die sonst wenige hundert Meter tief liegen, finden sich hier im Oberrheingraben erst in einer Tiefe von ca. 3.000 Metern. Im Aufsuchungsgebiet rund um Freiburg liegen sie sogar noch einmal rund 500 Meter tiefer. Dort erreicht das Wasser Temperaturen von mehr als 100 Grad Celsius. Die Geologie hat uns hier also tief vor unserer Haustür eine natürliche Wärmequelle geschenkt.

    Unsere Geothermieprojekte

    Erdwärme-Breisgau
    Ortsrand mit Weinbergen

    Seit 2021 untersuchen wir im Projekt Erdwärme-Breisgau die Nutzung von Tiefengeothermie am Oberrheingraben. Dabei informieren wir alle im Untersuchungsgebiet liegenden Kommunen vorab und kommunizieren transparent durch Bürgerbeteiligung, Infoveranstaltungen oder unser Dialogformat #gutefrage zu den relevanten Projektschritten.

    Aktueller Stand: Die Messdaten der 3D-seismischen Messung werden ausgewertet, um das Zielgebiet für ein künftiges Erdwärmewerk einzugrenzen.

    Erdwärme im Raum Lörrach und Lahr
    Mann führt Messungen durch

    Auf der Suche nach weiteren Potenzalgebieten identifizierten wir für den Raum um die Städte Lörrach und Lahr in der Ortenau-Süd ideale Voraussetzungen für die Gewinnung von Erdwärme. Damit wir diese Gebiete genauer untersuchen dürfen, haben wir vom Regierungspräsidium Freiburg jeweils eine Aufsuchungserlaubnis erhalten. In den nächsten Monaten ermitteln wir im Rahmen einer Vorstudie weitere Daten und Informationen, um im Anschluss eine erste Eingrenzung für tiefer gehende Untersuchungen vornehmen zu können.

    Die Voruntersuchungen bei beiden Erlaubnisfeldern sprechen für eine mitteltiefe Geothermie bei rund 1.200 bis 1.400 Metern Tiefe und einer erwarteten Wärme von rund 50 – 60°C.

    Alle Informationen finden Sie in unserer Pressemitteilung und im Bereich Aktuelles.

    #gutefrage - alle Fragen & Antworten auf einen Blick

    Alle Fragen rund um das Thema Geothermie und dem Erdwärme-Breisgau-Projekt haben wir für euch gesammelt:

    Fragen und Antworten