Mit industrieller Abwärme aus der Produktion der Schwarzwaldmilch GmbH und mit einer effizienten Vernetzung ihrer bestehenden Heizkraftwerke schafft die badenova Wärmetochter badenovaWÄRMEPLUS in den nächsten vier Jahren ein Wärmenetz der vierten Generation für die Freiburger Stadtteile Haslach und Vauban – den WÄRMEverbund Freiburg-Süd.
Es handelt sich dabei um ein in Summe 36 Millionen Euro an Investitionen umfassendes Modellvorhaben, das vom Bundeswirtschaftsministerium wegen seines Pilot- und Vorbildcharakters gefördert wird.
Im Mittelpunkt des Projektes steht der Aufbau einer neuen Energiezentrale auf dem Gelände der Schwarzwaldmilch GmbH und dort die Nutzung der industriellen Abwärme aus deren Produktion. Hierbei handelt es sich um Niedertemperatur-Abwärme aus dem Abwasser und der Kältetechnik der Schwarzwaldmilch, welche ansonsten ungenutzt bleiben würde. Mittels technisch anspruchsvoller Wärmepumpen wird die WÄRMEPLUS diese Abwärme nutzbar machen und auf ein Temperaturniveau von 85 Grad Celsius anheben. Mit den dadurch zur Verfügung stehenden Mengen können bis zu 60 Prozent des ermittelten Bedarfs gedeckt werden.
OB Martin Horn lobte die Bedeutung des Projekt für die Freiburger Klimaziele im Rahmen einer Pressevorstellung: „Wir erfüllen unser Versprechen einer nachhaltigen städtischen Energie- und Klimapolitik und wir zeigen, dass dies ohne Einschränkungen an Komfort und Lebensqualität möglich ist. Solche Meilensteine erfüllen mich mit Zuversicht, dass wir mit dem kompetenten Partner badenova und ihrer Tochter Wärmeplus für unsere Stadt auch die angestrebte Klimaneutralität erreichen werden.“
Schwarzwaldmilch-Geschäftsführer Andreas Schneider betont die Schlüsselrolle seines Unternehmens in diesem Projekt: „Im Sinne unserer ganzheitlichen Verantwortungsstrategie zeigen wir damit, dass ein nachhaltig betriebener Produktionsstandort inmitten der Stadt ein wichtiger Treiber für den Klimaschutz und für die innerstädtische Energiewende sein kann.“
Die Abwärme der Schwarzwaldmilch wird in das mit einer neuen Heizzentrale ausgestattete Staudinger-Wärmenetz eingespeist. Da die Menge und Leistung deutlich über dem Bedarf dieses Netzes liegt, soll es in mehreren Schritten erweitert und mit Nachbarnetzen verknüpft werden. Die Erweiterung erfolgt u.a. unter der Dreisam und der B31 hindurch in Richtung Stühlinger in das Metzgergrün Areal, wo über 1.000 Wohneinheiten angeschlossen werden. Weitere regenerative Erzeugungsleistung soll dann über den Zubau eines neuen Holzhackschnitzelkessel im Heizkraftwerk Vauban und mehrerer leistungsstarker Blockheizkraftwerke in Haslach und Vauban gesichert werden. Dahinter steckt der Gedanke, diese BHKW flexibel als sogenannte „Kurzläufer“ im Sinne der Sektorenkopplung für den Ausgleich von regenerativen Stromschwankungen einzusetzen.